Schule und Unterricht

Epochenunterricht mit Themenschwerpunkten

Klassenlehrerprinzip bis zur Mittelstufe

In allen Klassenstufen findet morgens 08:20 Uhr bis 10:05 Uhr der sog. Hauptunterricht statt. In meist dreiwöchigen Epochen wird ein Schwerpunkthema umfassend von verschiedenen Seiten betrachtet und bearbeitet. Diese Konzentration auf ein Thema bewirkt eine intensive Verbindung der Schüler:innen mit den behandelten Inhalten.

Der Klassenlehrer bzw. die Klassen-lehrerin führt seine bzw. ihre Klasse meist durch die ersten acht Schuljahre.
Es sind aber auch verkürzte Klassenlehrerzeiten möglich.
Er bzw. sie unterrichtet täglich im Hauptunterricht zu wechselnden Themen aus den verschiedensten Fächern und meist noch ein weiteres Fach wie z.B. Handarbeit.

Curriculum

Der Lehrplan der Emil Molt Schule orientiert sich an den Entwicklungsschritten und -bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen.

Wahlmöglichkeiten gibt es für die Schüler:innen momentan ab der 11. Klasse im handwerklichen, künstlerischen und musischen Bereich, ein Ausbau der Wahlmöglichkeiten ist vorgesehen.

Fremdsprachen: Englisch und Französisch ab der 1. Klasse

Musik: Ergänzend zum normalen Musikunterricht werden angeboten:
In Klassen 4 bis 6 gibt es jeweils ein Klassenorchester
In Klassen 7 und 8: Song- und Gitarrenprojekt
In Klassen 9 bis 12 klassenübergreifend:
>> Oberstufenorchester und Oberstufenchor als wahlobligatorische Fächer
>> Musikproduktion und Schülerbands als AGs

Religion: Das Fach Religion wird entweder konfessionell (evangelisch, Christengemeinschaft) oder als Freier Religionsunterricht angeboten.


Aufführungen – wir zeigen uns!

Ca. drei Mal im Schuljahr zeigen die Klassen vor der gesamten Schülerschaft und auch vor der Elternschaft der gesamten Schule in sog. „Monatsfeiern“ kleine Miniaturen, die im Unterricht erarbeitet wurden: Gedichte, Eurythmie, Lieder, Sketche, Unterrichtsproben…

In Klassen 8 und 12 werden außerdem Klassenspiele – Theaterstücke, oft mit professioneller Regieanleitung – ca. vier Wochen lang erarbeitet, geprobt und aufgeführt.


Unterstufe (Klassen 1 – 4)

In der Unterstufe wird besonders Wert darauf gelegt, in einer möglichst bildhaften Weise zu unterrichten.
Mit der ersten Klasse beginnt der Fachunterricht gemeinsam für Mädchen und Jungen in Handarbeit, Englisch, Französisch, Musik, Eurythmie, Religion und Spielturnen.



Mittelstufe (Klassen 5 – 8)

Zum Übergang von der Kindheit ins Jugendalter

In dem Übergang von der Kindheit zum Jugendalter durchlaufen die Schüler verschiedene Entwicklungsschritte. Sie hinterfragen die Welt der Erwachsenen, zu der auch die ihnen bisher meist fremde Arbeitswelt gehört.

In diesen Lebensjahren stellen die Schüler aber auch an sich viele Fragen, wie z.b. „Wer bin ich, wo liegen meine Fähigkeiten, was kann ich, wie stehe ich zu den anderen Schülern ?“ Sehr wach werden alle sozialen Interaktionen beobachtet und gewertet.

Diese Zeit der starken emotionalen Reifung erschwert den Schülern manchmal die Konzentration auf ein intellektuelles Arbeiten; oft genieren sie sich auch, ihre Meinungen und Empfindungen, z.B. in Form von Aufsätzen, Preis zu geben.

Jede Kritik von außen kann das mühsam gehaltene emotionale Gleichgewicht ins Wanken bringen.

Hier setzt die Waldorfpädagogik mit einem verstärkten künstlerisch-praktischen Fächerangebot ein, beginnend mit dem künstlerischen Gestalten bis hin zur handwerklichen Genauigkeit. Der Schüler erfährt die Korrektur durch den Werkstoff, er kann das Ergebnis an der Funktionalität und Haltbarkeit messen. Dies ermöglicht ihm, seine eigene Arbeit selbst zu bewerten.

In der Emil Molt Schule legen wir auf diese, über den normalen Unterricht hinausgehende Aktivitäten besonderen Wert und bieten in besonders dafür ausgebauten, hellen Werkstätten folgende Fächer an:

Schneidern: 7. und 8. Klasse
Plastizieren in Ton: 5., 7. und 8. Klasse
Aufbaukeramik und Kupfertreiben: 8. Klasse
Schnitzen: 5. bis 7. Klasse
Gartenbau: 6., 7. und 8. Klasse
Tischlern: ab 8. Klasse
Individuelle Projektarbeit in 8. Klasse



Oberstufe (Klassen 9 – 12)

Entwicklung der Urteilskraft in der Oberstufe

Im zunehmend stärkeren zeitlichen Auseinanderklaffen zwischen körperlicher und seelischer Reifung steht der Heranwachsende der schweren Aufgabe gegenüber, seinen eigenen Standpunkt zu entdecken und zu entwickeln. In diesem Lebensalter betritt er die Oberstufe.

Was bisher noch als selbstverständlich erlebt wurde, wird hinterfragt. Es entsteht eine starke Spannung zwischen den eigenen, allmählich wachsenden und nach Verwirklichung drängenden Idealen und den Sachzwängen und Mängeln der Erwachsenenwelt.

Der Lehrplan unserer Oberstufe versucht, den Erfordernissen dieses Lebensalters Rechnung zu tragen. Der Kampf mit der Umgebung und dem eigenen Ich soll sich verwandeln können in eine fruchtbare Auseinandersetzung mit der Welt.

Die Auswahl behandelter Unterrichtsthemen, ihre altersgemäße Darstellung sowie ihre Anbindung an die vom Schüler erlebte Welt, Fahrten, Praktika und Theateraufführungen helfen dem Schüler, nicht nur Kenntnisse vermittelt zu bekommen, sondern tiefere Erkenntnisse zu gewinnen.

Parallel zu den verbalen Beurteilungen bekommen die Schüler:innen ab der 10. Klasse ihren Leistungsstand auch in Form von Noten mitgeteilt.

Projektunterrichte:
9. /10. Klasse: Informatik, Kartonage, Malen, Plastizieren, Tischlern, Keramik, Buchbinden
11./12. Klasse: Informatik, Malen, Textildesign, Bildhauen wahlobligatorisch

Praktika als thematische Klassenfahrten (außerschulische Lernorte):
9. Klasse: Landwirtschaftspraktikum
10. Klasse: Feldmesspraktikum
11. Klasse: Astronomie- und Ökologiefahrt
12. Klasse: Kunstfahrt, Abschlussfahrt der Klasse

Individuelle Praktika:
10. Klasse: Berufspraktikum
11. Klasse: Sozialpraktikum
12. Klasse: Berufsorientierender Zweig für Nichtabiturient:innen

Mit der 12. Klasse endet die „Waldorf-Schulzeit“ im Klassenverband.
In der 13. Klasse findet die Abiturvorbereitung im Kurssystem statt.